Der Haubentaucher
Der Haubentaucher
Ein Projekt von uns war es, die Haubentaucher zu begleiten. Dieses Projekt zog sich über einige Jahre hin und haben wir in verschiedenen Ländern fotografiert, um alles zeigen zu können. Von der Balz, über die Brut, die Aufzucht der Jungen bis hin zum täglichen Fischen.
Der Revierstreit
Begonnen hat alles am Neusiedlersee. Da konnten wir die Vögel über längere Zeit beobachten, was mein spezielles Interesse weckte. Für weitere Fotos waren dann auch in Linz, München, Texel, in den Krachten von Holland und im Naturschutzgebiet Dreba-Plothener Teichgebiet. Überall bekamen wir eine weitere Station dazu, bis ein Zyklus fertig war.
Die Balz
Erst Jahre später gelang es, die Balz der Haubentaucher zu fotografieren, dafür aber gleich zu verschiedenen Stimmungen. Sie beginnen schon sehr früh am Morgen und balzen über ein bis zwei Wochen hindurch immer wieder, wenn sie sich vor Feinden und Konkurrenten sicher fühlen.
Dafür muss das Männchen tauchen, um Nestmaterial zu finden. Dann ruft er das Weibchen und beide gehen hoch und “tanzen” wobei er ihr stolz sein Material zeigt. Wenn es ihr gefällt, nimmt sie es ihm halb ab. Danach schlichtet er an einer geeigneten Stelle Material auf.
Die Kopula
Auf das gemachte Nest legt sich dann das Weibchen, nachdem sie sich ausführlich geputzt haben. Das Putzen des Gefieders kann bis zu einer halbe Stunde dauern. Fühlen sie sich dabei gestört, schwimmen sie weg und kommen auch erst Stunden später wieder. Die anderen Männchen stören zu meinem Leidwesen gerne. Denn Stunden ruhig mit Wathose und Spezialtarnung im kalten Wasser zu verbringen ist manchmal etwas herausfordernd.
Fühlen sie sich nicht gestört, legt sich das Weibchen dann auf die potentielle Neststelle und er bespringt sie von hinten und versucht auf ihr die Balance zu finden.
Manchmal geht das schief und er rutscht gleich wieder vorne über runter. Das kann zur Folge haben, dass es ihr zu dumm wird und sie das Weite sucht. Mit Glück darf er es nochmal versuchen.
Sobald er es schafft, die Balance zu halten, beginnt die Kopula.
Der Nestbau
Jetzt beginnt der Nestbau mit den schwimmenden Nestern. In den Nestern befinden sich ca. 2-6 Eier. Der Brutzeitraum ist von März bis August. Beide Elternteile brüten und beteiligen sich gemeinsam an der Aufzucht.
Die Aufzucht
Wenn die Jungen schlüpfen verstecken sie sich oft hinter den Flügeln der Eltern am sicheren Rücken. Dies tun sie für ungefähr drei Wochen, auch wenn sie vom ersten Tag an schwimmen und tauchen können.
Sie beginnen auch gleich selbst zu fischen und begleiten ihre Eltern noch bis in den Spätherbst. Neben dem selbstständigen Fischen betteln sie weiterhin um Fische von den Eltern. Die bettelnden Rufe sind weithin zu hören.
Immer wieder bekommen die Jungen von den Eltern Federn zum Fressen. Damit legen sie sozusagen ihren Magen aus, damit die Gräten der Fische ihnen nicht die Magenwände beschädigen. Das sieht man auch zum Beispiel bei Eulen und Eisvögeln, die dann immer wieder dieses Gewölle ausspeien, wo die Reste der gefressenen Tiere u Fischen drinnen sind.
Die ausführliche Gefiederpflege schauen sich die Jungvögel bei den Alten ab.